Kanincheninfos

Allgemeines

Kaninchen gehören nicht zu den Nagetieren! Sie sind noch nicht mal weitläufig mit ihnen verwandt, d.h. Kaninchen und Nagetiere haben keine gemeinsamen Vorfahren. Kaninchen haben eher Beziehung zu den Huftieren, wohingegen Nagetiere eine Verwandtschaft zu den Primaten haben.

Sie gehören zu der Ordnung der Hasentiere (Lagomorpha) und zur Familie der Hasenartigen (Leporidae) Dazu gehören 45 Arten und alle Arten werden als Hasen oder als Kaninchen bezeichnet.

Nun gibt es auch zwischen Hasen und Kaninchen große Unterschiede. Ausdrücke, wie "Zwerghäschen" werden oft falsch gebraucht für "Zwergkaninchen"

Feldhasen

Wildkaninchen

50-76 cm lang

38-50cm lang

6,5kg Gewicht

0,9-2kg Gewicht

lange Beine

kurze Beine

Ohren mit schwarzen Spitzen

Ohren viel kürzer und keine schwarzen Spitzen

weißer Bauch

Unterseite grau-weiß

Steppentier, scharrt einfache Bodenmulden, keine Höhlen

deckungsreiches Gelände, Buschland, Wald, Waldränder und Hügel, graben Höhlen mit mehreren Ausgängen

können über längere Strecken 70km/h laufen

sind Sprinter

werfen nach 42-43 Tagen 2-3 voll entwickelte Jungtiere (mit Fell, Augen geöffnet, lauffähig (Nestflüchter)

Tragezeit: 28-31 Tagen, bis zu 9 Jungen (auch schon 14 vorgekommen), Welpen werden in unterschiedlichen Nestkammern geboren,Mutter polstert sie mit eigenem Bauchfell, nackt, blind, völlig hilflos (Nesthocker)

Leben als Einzelgänger

Leben im Rudel

Anatomie:

Ohren:

Kaninchen haben ein gut ausgebildetes Gehör. Die Ohren dienen aber auch als Regulator für die Temperatur. Sind sie gut durchblutet, geben sie Wärme ab und fühlen sich warm an. Ist dem Kaninchen kalt, legt es die "Löffel" an, um Energie zu sparen, indem es die wärmesabstrahlende Oberfläche verringert.

Augen:

Die Augen sind beim Kaninchen groß und rund. Der Gesichtssinn ist gut ausgebildet, Kaninchen haben eine "Rundumblick". Allerdings sehen sie nichts, was direkt vor ihnen ist, so dass sie dann schon mal in Panik geraten können. Sie finden sich in der Dämmerung gut zurecht.

Nase/Mund:

Der Geruchssinn eines Kaninchens ist gut ausgebildet. Die Nase ist ständig in Bewegung um die Gerüche der Umgebung zu kontrollieren.

Die Oberlippe ist gespalten und besteht eigentlich aus 2 Lippen (Hasenscharte)

Die Schnurrhaare werden zum Tasten verwendet. Auch Tasthaare über den Augen dienen zur Orientierung.

Pfoten:

Die Füße sind mit Fell überwachsen. Das Kaninchen hat 5 Lange Zehen am Vorderfuß und 4 Zehen am Hinterfuß. Die langen Krallen dienen als Hilfe beim Graben und ermöglichen schnelles Laufen.

Einige geschichtliche Fakten:

Die Heimat des Wildkaninchens ist Spanien und Portugal. Schon im Mittelalter begann man Kaninchen zu zähmen und zu züchten, hauptsächlich als Fleisch- und Felllieferant. Durch diese Zucht kamen immer größere und zahmere Kaninchen vor, außerdem züchtete man bestimmte Farbschläge um einheitliche Fälle für Mäntel zu bekommen.

Mitte des 12. Jahrhunderts kam dann das erste Wildkaninchen nach Deutschland.

Erst Anfang des 20. Jhd. wurde begonnen, möglichst kleine Haustiere zu züchten als Heimtier und Streicheltier.

Aus Polen kamen weiße Kaninchen nach England, wo sie kleiner und runder gezüchtet wurden, die sog. Hermelinkaninchen. Ursprünglich sind es Albinos mit roten Augen, es gibt aber auch (seltener) blauäugige Hermeline. Durch Kreuzungen zwischen den Hermelin und den großen Rassen durch niederländische Züchter kam es zu den farbigen Zwergkaninchen. Sie werden Farbenzwergen genannt. 1939 kamen bereits Farbenzwerge nach Deutschland, die leider alle den 2. Weltkrieg nicht überlebt haben.

Ende der 40er Jahre kamen sie zum 2. Mal nach Deutschland und dort wurde begonnen, bestimmte Rassen zu züchten.

Auch heute werden Rassen gezüchtet. Farbenzwerge müssen einer bestimmten Norm entsprechen (einheitliche Farbschläge) und eine gewisse Perfektion haben. Alle anderen werden als farbige Zwergkaninchen bezeichnet und sind dann oft in Zoohandlungen zu finden. Sie sind meist größer als die Farbenzwerge.

Der Rassestandart für Hermelinkaninchen: 1,1 bis 1,25kg, kurze, engstehende Ohren mit höchsten 5,5cm Länge, walzenförmiger Körper, sehr kompakte Form. Der Name (Hermelin) kommt von einem gleichnamigen großen Wiesel, einer Maderart, die im Winter weißes Fell bekommt.

Neuere Züchtungen sind

Widderkaninchen: Kaninchen mit Hängeohren (Behang) 24-28cm lang

und Angorakaninchen: haben flauschiges Fell.